Der Wert von Designer:innen

Als Designer:innen tragen wir dazu bei, wie unsere Umwelt wahrgenommen wird. Wir visualisieren Werte und Denkmuster und möchten aufkommende Probleme lösen. Doch welcher Mehrwert vereint all die unterschiedlichen Tätigkeiten im interdisziplinären Arbeitsfeld Design, und welcher Wert ergibt sich daraus für die Designer:innen selbst?

Das Rollenverständnis – früher vs. heute

Der Designbegriff stammt aus dem 19. Jahrhundert und beschrieb zu Beginn einen Herstellungsprozess, der aus mehreren Arbeitsschritten bestand. Der industriell geprägte Begriff konzentrierte sich also stark auf das Arbeitsergebnis an sich. Heutzutage geht es primär nicht mehr darum, Lösungen zu schaffen, sondern Probleme zu verstehen. Die Designer:innen gehen also einen Schritt zurück und arbeiten menschenzentriert. Dieser Ansatz fokussiert sich nicht nur darauf, Prozesse zu optimieren oder Oberflächen zu gestalten. Das Berufsfeld Design hat sich in eine beratende, forschende, strategische Tätigkeit umgewandelt.

Der Wert von Designer:innen

Gerade weil Design sich nicht mehr nur auf ein Tätigkeitsfeld konzentriert, sondern inzwischen ein interdisziplinäres Prinzip geworden ist, ergibt sich der Wert von Designer:innen nicht mehr nur aus deren Arbeit allein, sondern aus dem Menschen dahinter. Als Designer:in verbindest du all diese Arbeitsfelder und schaffst daraus eine einheitliche und stimmige Lösung. Durch deine Fähigkeit, die fachübergreifenden Zusammenhänge zu erkennen und sie zusammenzuführen, können Probleme richtig verstanden und anschließend nachhaltig gelöst werden. Designer:innen vereinen also einzelne Elemente zu stimmigen Gesamtergebnissen, die sich auf alle Ebenen unserer Gesellschaft auswirken und somit einen wertvollen Beitrag leisten.

Ein Beispiel – Designer:innen als Berater:innen der Politik

Um den Wert von Designer:innen in unserer Gesellschaft zu verdeutlichen, veröffentlichte der deutsche Designtag im Jahr 2021 ein Positionspapier. Der Designverband äußert sich zum Thema „Design und Nachhaltigkeit“ und zeigt auf, welchen Beitrag Designer:innen in einem Umweltrat der Politik leisten können, um die bevorstehenden Herausforderungen der Klimakrise zu bewältigen. In dem Papier heißt es: „Die Gestaltungspotenziale von Design reichen weit über die Gestaltung von Oberflächen und Objekten hinaus. (…) Mit diesem Potenzial kann Design wesentlich dazu beitragen, eine Nachhaltigkeit in der alltäglichen Lebens- und Arbeitspraxis zu verwirklichen, die Sinnerfüllung unterstützt und angemessenen, umweltschonenden Konsum fördert. Und nicht zuletzt ist es die besondere Befähigung von Design, in all seinen Bereichen, einschließlich der (…) Kommunikation sozialbildnerisch wirksam zu sein. Dadurch ist Design dafür prädestiniert, ein Umdenken und eine Wende in den Konsum- und Lebensgewohnheiten zu befördern und signifikant dazu beizutragen, die Zukunft zu sichern.“ (Designtag, 2021)

Deinen Wert richtig kommunizieren

Die Wertschöpfungskette des Designs ist nahezu grenzenlos. Da Design einen so großen Wert für Gesellschaftssysteme darstellt, geht damit auch eine erhebliche Verantwortung für dieses Berufsfeld einher. Es ist entscheidend, dass Designer:innen sich ihrer Rolle innerhalb dieser Prozesse bewusst sind und werteorientiert aufkommende Probleme angehen. Auf diese Weise können Designer:innen einen bedeutenden Beitrag für unsere Gesellschaft leisten und Veränderungen vorantreiben.

Es kommt also darauf an, zu verstehen, dass der eigentliche Wert nicht nur im Ergebnis der Arbeit liegt, sondern in der Person der Designer:innen selbst. Durch interdisziplinäre Erfahrungen, einzigartige Denkprozesse und ein Wertesystem können Ideen entstehen, die tatsächliche Probleme lösen.

Deshalb ist es wichtig, den Kund:innen klar zu machen, wofür genau sie dich engagieren und später bezahlen. Indem du dich selbst und deine Person als Wert fokussierst, erhältst du von ihnen Anerkennung und Verständnis für deine Arbeit.

Tipps für die Praxis

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Finde neue Zusammenhänge

Als Designer:in ist es angebracht, sich in einem oder mehreren Fachgebieten zu spezialisieren und ein umfassendes Expertenwissen aufzubauen. Die Spezialisierung sollte sich auf dein persönliches Stärkefeld konzentrieren, in dem du über umfassende Kenntnisse verfügst. Dies bedeutet jedoch nicht, dass andere Themen ausgeschlossen werden sollten. Stattdessen sollte ein breites Allgemeinwissen angestrebt werden, das dazu beiträgt, neue Verknüpfungen zu deinem Fachgebiet herzustellen. Dies vertieft dein interdisziplinäres Verständnis und erleichtert die Identifizierung von Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Themenbereichen.

Die Fähigkeit, dein Fachwissen mit anderen Fachrichtungen zu verknüpfen, steigert deinen Wert als Designer:in erheblich, da du so in der Lage bist, eine breite Palette von Problemstellungen zu verstehen und zu lösen. Deine Kunden können dich daher in vielfältigeren Aufgabenbereichen einsetzen, wodurch deine Projekte facettenreicher werden und du die Möglichkeit hast, dein Portfolio weiter auszubauen.

kreative Herausforderung

Falls es dir schwerfällt, neue Themenbereiche zu identifizieren, kannst du dies auch dem Zufall überlassen. Wähle einfach wahllos ein Thema aus und versuche, Verbindungen zu deinem Expertengebiet herzustellen. Erstelle eine Mindmap, in der du alle Aspekte festhältst, die dir in den Sinn kommen, und versuche, die verschiedenen Elemente miteinander zu verknüpfen.

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